GEO EPOCHE ist das Geschichtsmagazin von GEO. Jede Ausgabe ist einem historischen Thema gewidmet - Epochen wie dem Mittelalter, Staaten wie Preußen, Weltreligionen wie dem Judentum.
Geschichte schillernd und packend ohne Staub, Fußnoten und Zahlenkolonnen. Erzählt werden Geschichten über bedeutende Personen und dramatische Ereignisse, über Alltag und Kultur, Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. In genauen historischen Rekonstruktionen sowie opulenten Bildessays und Experteninterviews, mit Karten und Infokästen wird die jeweilige Epoche zum Leben erweckt und vor allem deren Alltag sinnlich nacherzählt. „Wir nehmen die Leser mit auf eine Zeitreise“, so lautet das Credo von Chefredakteur Michael Schaper.
Liebe Leserin, lieber Leser
GLANZ VOLLE ZEITEN • Seit etwa 10 000 Jahren verarbeitet der Mensch Metall. Doch erst als vorderasiatische Handwerker um 3000 v. Chr. die Herstellung von Bronze meistern, beginnt eine neue Ära: Denn die Legierung aus Kupfer und Zinn ermöglicht die Fertigung besserer Geräte, Werkzeuge und Waffen. Die Gier nach dem neuen Werkstoff befeuert den Aufstieg vieler Hochkulturen, führt in etlichen Regionen zu einem grundstürzenden gesellschaftlichen Wandel – und löst geradezu eine erste Globalisierung aus
DIE GANZE WELT VERLANGT NACH BRONZE • Kupfer und Zinn, aus denen die Legierung hergestellt wird, kommen selten in der Natur an einem Ort vor. So wächst ein Handelsnetz heran, das schließlich Vorder- und Zentralasien, Europa und Nordostafrika verbindet. Gerade in Mitteleuropa legen Menschen zahlreiche Metalldepots an, ob als Lager oder als Gabe für höhere Mächte, lässt sich nur selten sagen
AN DER SPITZE DER MACHT • Überirdischer Glanz umflort viele Objekte aus Metall. In Ägypten und Mesopotamien, wo im 3. Jahrtausend v. Chr. die ersten zentral organisierten Territorialstaaten der Geschichte entstehen, fertigen Künstler Statuen allmächtiger Herrscher und Götter aus den begehrten Materialien, aus Kupfer, aus Bronze oder Gold
DIE ZEICHEN DER ZIVILISATION • An vielen Orten wirkt Bronze wie ein Treibsatz des Fortschritts, begünstigt direkt oder indirekt, dass Menschen nie da gewesene Formen von Zivilisation entwickeln. Auf Kreta schaffen die sogenannten Minoer Europas erste Hochkultur, mit einer verfeinerten Ästhetik und gleich mehreren Schriftsystemen
EINE ZEIT DER GEWALT • Vorangetrieben durch die Verwendung der Bronze, entbrennt im 2. Jahrtausend v. Chr. ein wahrer Rüstungswettlauf: Die Waffen werden gefährlicher, die Krieger mobiler. Zugleich mehren sich die Spuren tödlicher Konflikte. Am Fluss Tollense im heutigen MecklenburgVorpommern prallen um 1300 v. Chr. feindliche Scharen aufeinander. Es ist, so meinen manche Forschende, die erste archäologisch nachweisbare Schlacht in Europa
VERTRAUEN IN DIE HÖCHSTEN DINGE • Die Menschen der Bronzezeit huldigen Göttern, glauben an höhere Kräfte – und wähnen deren Ursprung oft direkt in der sie umgebenden Natur. Von Vorderasien aus, so die Theorie mancher Forschenden, verbreitet sich ein Kult, der der Sonne gilt und dem Zentralgestirn mit Ritualen und besonderen Gegenständen die Ehre erweist
DAS ERSTE ABBILD DES HIMMEL SZELTS • Mit Händlern, Handwerkern und Gütern wandert in der vernetzten Welt der Bronzezeit auch Wissen. So erreichen nicht nur Kenntnisse der Bronzeherstellung und -verarbeitung aus Vorderasien bald mehr und mehr Regionen Europas, sondern auch Vorstellungen über den Lauf von Sonne, Mond und Sternen
SCHÖPFERKRAFT AM RAND DES KONTINENTS • Im Norden Europas beginnt die von der Bronze geprägte Zeit später. Weder Kupfer noch Zinn, die beiden Bestandteile der Legierung, finden die Menschen hier ausreichend in der Natur vor. Als jedoch Händler im Lauf des 2. Jahrtausends v. Chr. zuverlässige Importrouten aus dem Süden einrichten, entstehen auch in Skandinavien und...